demenz

Verbale und nonverbale Kommunikation mit Demenzerkrankten

Verbale und nonverbale Kommunikation mit Demenzerkrankten

Menschen mit Demenz erleben im Laufe der Erkrankung zahlreiche Herausforderungen, die sich auch auf ihre Kommunikationsfähigkeit auswirken. Für Angehörige, Pflegekräfte und andere Bezugspersonen ist es essentiell, Kommunikationsstrategien zu verstehen und anzuwenden, die sowohl verbale als auch nonverbale Aspekte einbeziehen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet, wie eine gute Kommunikation mit Demenzerkrankten gelingt und welche Hilfsmittel dabei unterstützen können.

Was zeichnet gute Kommunikation aus?

Gute Kommunikation basiert auf Verständnis, Empathie und Geduld. Besonders bei Menschen mit Demenz ist es wichtig, eine Verbindung herzustellen, die über Worte hinausgeht. Die Schlüsselmerkmale guter Kommunikation umfassen:

  1. Einfühlung: Sich in die Welt der Demenzerkrankten einzufühlen, hilft, ihre Perspektive zu verstehen.
  2. Klarheit: Einfache und klare Sätze vermeiden Verwirrung.
  3. Respekt: Wertschätzung und Akzeptanz vermitteln Sicherheit und Vertrauen.
  4. Flexibilität: Auf Veränderungen in der Stimmung oder dem Verhalten flexibel zu reagieren, erleichtert die Interaktion.

Die Mischung aus verbaler und nonverbaler Kommunikation spielt eine zentrale Rolle. Oft sind es nicht die Worte selbst, sondern der Tonfall, die Körpersprache und der Augenkontakt, die Botschaften transportieren.

Worauf muss ich achten, wenn ich mit Menschen mit Demenz kommuniziere?

Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, Gespräche zu verstehen oder sich auszudrücken. Einige wichtige Aspekte helfen, die Kommunikation zu verbessern:

  1. Geduld und Ruhe bewahren: Menschen mit Demenz brauchen Zeit, um Informationen zu verarbeiten. Vermeiden Sie Hast und Ungeduld.
  2. Einfachheit in der Sprache: Nutzen Sie kurze Sätze und vermeiden Sie komplexe Begriffe oder Schachtelsätze. Wiederholungen können hilfreich sein.
  3. Nonverbale Signale nutzen: Körpersprache, Mimik und Gestik sind oft effektiver als Worte. Ein lächelndes Gesicht oder eine sanfte Berührung vermitteln Sicherheit.
  4. Vermeidung von Ablenkungen: Eine ruhige Umgebung ohne laute Geräusche oder visuelle Reize erleichtert das Verständnis.
  5. Emotionen wahrnehmen und spiegeln: Auch wenn die Worte vielleicht nicht klar sind, verrät der Gesichtsausdruck oft die Emotionen. Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle der Person.
  6. Augenhöhe suchen: Setzen Sie sich hin oder beugen Sie sich leicht vor, um Augenkontakt herzustellen. Dies signalisiert Aufmerksamkeit und Respekt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. hat zu diesem Thema eine Grafik mit 11 Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz angefertigt:

11 Tipps zur Kommunikation bei Demenz

Abbildung 1 Von: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. : -https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/Flyer_und_Dokumente/11_Tipps_zur_besseren_Verstaendigung.pdf  (letzter Zugriff am 05.01.2025)

Welche Hilfsmittel können dabei hilfreich sein?

Neben den grundlegenden Kommunikationsstrategien gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die die Interaktion mit Demenzerkrankten erleichtern:

  1. Bilder und Symbole: Visuelle Hilfen wie Fotos, Piktogramme oder einfache Zeichnungen können die Verständigung erleichtern.
  2. Technologische Unterstützung: Apps und digitale Geräte mit speziell entwickelten Programmen können Erinnerungen fördern und Kommunikation anregen.
  3. Musik und Klänge: Musik spricht Emotionen direkt an und kann Erinnerungen wecken. Gemeinsam bekannte Lieder zu hören oder zu singen schafft Verbundenheit.
  4. Biografiearbeit: Persönliche Erinnerungsstücke wie Fotoalben oder Lieblingsgegenstände helfen, Gespräche zu starten und emotionale Bindungen zu stärken.
  5. Beschriftungen und Orientierungshilfen: Beschriftete Gegenstände oder farbliche Markierungen im Raum können helfen, Unsicherheiten zu reduzieren.
  6. Therapeutische Puppen oder Kuscheltiere: Diese Hilfsmittel vermitteln Geborgenheit und können eine beruhigende Wirkung haben.

Fazit

Die Kommunikation mit Demenzerkrankten erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld und Kreativität. Verbale und nonverbale Strategien ergänzen sich dabei ideal. Klare, einfache Worte kombiniert mit einer positiven Körpersprache und der Nutzung von Hilfsmitteln schaffen eine wertvolle Verbindung. Letztlich geht es darum, den Menschen in seiner individuellen Situation wahrzunehmen und ihn mit Respekt und Wärme zu begleiten. Mit diesen Ansätzen können Angehörige und Pflegekräfte einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität von Menschen mit Demenz leisten.

Quellen:

  • Sachweh, S. (2012). „Noch ein Löffelchen?“. Effektive Kommunikation in der Altenpflege. Hans Hube Hogrefe: Bern.
  • https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/Flyer_und_Dokumente/11_Tipps_zur_besseren_Verstaendigung.pdf
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/187651/Kommunikation-mit-Demenzerkrankten-Eintauchen-in-eine-andere-Welt (letzter Abruf am 05.01.2025)